In der Diamantindustrie dreht sich alles um Kimberlit, die großen Minen befinden sich im Bereich ehemaliger Kimberlit-Schlote. Ohne dieses vulkanische Gestein gäbe es keinen kommerziellen Diamantabbau. Erfahren Sie, welche Schlüsselrolle Kimberlit spielt.
Was macht Kimberlit zu einem ganz besonderen Gestein?
30 Aug. 21Wie entsteht Kimberlit?
Kimberlit ist ein eher unscheinbares Gestein vulkanischen Ursprungs. Seine Farbe liegt irgendwo zwischen blau, grün und schwarz, weshalb es früher im deutschsprachigen Raum „Blaugrund“ und im Englischen „Blue Ground“ genannt wurde.
Seinen heutigen Namen „Kimberlit“ bekam es, nachdem nahe der südafrikanischen Stadt Kimberly, im Flussdelta des Orange River, einer der größten Diamanten der Welt entdeckt wurde. Dieser Sensationsfund im Jahr 1869 löste einen wahren Diamantenrausch aus. Die erste große Mine mit Abbau im industriellen Stil, das „Big Hole“, wurde nahe Kimberly gegraben. Man fand schnell heraus, dass es einen engen Zusammenhang zwischen den Vorkommen von Kimberlit und Diamantvorkommen gibt.
Kimberlit enthält als einziges Vulkangestein einen sehr hohen Anteil an Kohlendioxid, CO2. Es gelangt nicht langsam und schrittweise an die Erdoberfläche, wie das Magma in den meisten Vulkanen, sondern schießt explosionsartig nach oben, bildet dabei sogenannte „Pipes“, karottenförmige Schlote mit einer Breite von unter 100 Metern bis hin zu mehr als einem Kilometer. Es gibt keine aktiven Pipes, diese erloschenen Vulkane sind hunderte von Millionen Jahren alt, viele entstanden vor allem zur Zeit des Jura.
Doch warum existieren Diamanten in Kimberlit? Diamanten entstehen in einer Tiefe jenseits von 150km, unter der Erdkruste, im Bereich des oberen Erdmantels, unerreichbar für den Menschen. Ihre Entstehung selbst, ist nicht an Kimberlit gebunden. Doch damit Sie abgebaut werden können, müssen sie durch Magma an die Oberfläche transportiert werden. Fließt das Magma langsam, werden die enthaltenen Diamanten durch die enorme Hitze zerstört, lange bevor das Gestein als Lava die Erdoberfläche erreicht und langsam abkühlt. Ebenso wie unter hohen Druck und Hitze Diamanten aus Kohlenstoff entstehen, kann zu große Hitze Diamanten regelrecht verbrennen. Nur wenn Magma, wie bei Kimberlit der Fall, schnell nach oben schießt, bleiben die Diamanten in der austretenden Lava unversehrt.
Wo existiert Kimberlit?
Kimberlit ist weltweit zu finden, aber sehr ungleich verteilt. Es existiert nur im Bereich sogenannter kratonischer Kontinentalblöcke. Einfach ausgedrückt: An den Rändern der Urkontinente, an denen vulkanische Aktivität stattfand.
Diese finden sich vor allem in Russland, Australien, der südlichen Hälfte Afrikas, Kanada und Brasilien. Nur dort existieren Diamantlagerstätten die umfangreich genug sind, um den Abbau von Diamanten wirtschaftlich sinnvoll zu betreiben. Deshalb findet im deutschsprachigen Raum auch keinerlei Diamantabbau statt, die Vorkommen sind marginal bis nicht vorhanden.
Wie werden Diamanten abgebaut?
Betrachtet man eine Diamantmine aus größerer Höhe, wirkt sie wie eine riesige Spirale oder wie der Abdruck eines gigantischen Schneckenhauses. Der Abbau beginnt auf einer ebenen Fläche, die Tagebauminen reichen dann spiralförmig immer tiefer. Dieser Aufbau ist entscheidend, um den Abtransport des Gesteins zu ermöglichen. Um ein einzelnes Karat Diamanten zu gewinnen, müssen je nach Ergiebigkeit der Mine, viele Tonnen Gestein bewegt, zerkleinert und ausgewaschen werden.
Der Abbau von Diamanten aus Kimberlit Gestein erfolgt fast ausschließlich über Tage, weil dieses Vorgehen günstiger und weniger gefährlich ist. Nur in ganz wenigen Fällen, etwa bei der legendären Argyle Mine in Australien, die bis zu ihrer Schließung 2020 einen Großteil der Weltproduktion an farbigen Diamanten, v.a. rosa Diamanten, lieferte, entschied sich der Betreiber für einen zusätzlich Abbau unter Tage.
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