- Was ist die sogenannte Karatsteuer?
- Eine Untersuchung von De Tijd zeigt, dass der Diamantsektor mehr Steuern zahlen muss.
- Was bedeutet die Karatsteuer für Investoren?
Investieren in Diamanten und die Karatsteuer
19 Juli 21Was ist die sogenannte Karatsteuer?
Diamantenhändler werden nicht mehr auf ihren jährlichen Gewinn besteuert, sondern stattdessen auf den Umsatz. Bisher zahlen sie jährlich eine Körperschaftssteuer auf die angegebenen Gewinne. Durch die Veränderung der Steuerbemessungsgrundlage auf die erzielten Einnahmen gibt es zusätzliche Möglichkeiten zur Betrugsbekämpfung, vor allem im Bereich der Steuerverkürzung durch buchhalterische Tricks. Schließlich registriert das Diamond Office alle Transaktionen in Antwerpen. Auch die endlosen Diskussionen über den fairen Wert eines Diamantenlagers mit den Steuerbehörden werden zu einem Ende kommen.
Die Karatsteuer verpflichtet Diamantenhändler auf mindestens 0,55% des Umsatzes 33,99% Steuer zahlen. Dieser Mindestanteil wurde umgesetzt, um Raum zu schaffen, für Steuerabzüge wie Verluste aus früheren Jahren, fiktiven Zinsen und beruflichen Ausgaben.
Bezüglich dessen, was die Karatsteuer genau bringen wird - und ob dies zum Vorteil der Diamantenhändler oder des Fiskus sein wird – wurde in den letzten Jahren unermüdlich diskutiert. Vor der Einführung zahlten Diamantenhändler jährlich rund 20 Millionen Euro Körperschaftsteuer. Die Regierung erwartete ein zusätzliches Einkommen von 50 Millionen Euro durch die Karatsteuer. Der belgische Rechnungshof hielt potenziellen zusätzlichen Einnahmen für ungewiss, da die Berechnung auf veralteten Informationen beruht.
Die Untersuchung von de Tijd
Die belgische Zeitung De Tijd beschloss, eine eigene Untersuchung anzustellen. Sie sammelte vor einigen Jahren Informationen über Einnahmen, Steuervorteile und Beiträge der 100 größten Diamantenfirmen in Belgien. Gemeinsam zahlen diese Unternehmen über 90% der auf dem Diamantensektor auferlegten Steuern.
Diese Daten zeigen, dass die 100 Diamantunternehmen Steuern in Höhe von 18,1 Mio. € im Jahr 2015 bezahlt hatten. Dies war ein höherer Betrag als im Jahr 2014 (17.880.000 €) und 2013 (13.260.000). Wie veränderte die Karatsteuer diese Rechnung? Im Jahr 2015 hatten diese 100 Unternehmen einen Umsatz von 18,74 Milliarden Euro angegeben. De Tijd berechnete, dass wenn die Steuer auf 2,1% ihres Einkommens erhoben würde, die 100 größten Diamantenfirmen ein Betrag von 134 Millionen Dollar hätten zahlen müssen. Wendet man den Mindestprozentsatz von 0,55 in ihren Berechnungen an, ergibt dies eine Summe von 35 Millionen Euro in Steuern. Sie stellten fest, dass sie im Vergleich zu der vorherigen Regelung, die doppelte Menge an Steuern bezahlen müssen.
Überraschend war dann auch das Ergebnis Anfang 2017, alleine in den ersten drei Monaten flossen 27 Millionen Euro an Steuereinnahmen, die Gewinne der Unternehmen vervielfachten sich 2017 plötzlich. Es ist davon auszugehen, dass vorher legale Steuertricks genutzt worden waren, um die Gewinne künstlich niedrig zu halten, was nun nicht mehr nötig war.
Was bedeutet die Karatsteuer für Investoren?
Trotz der auf den ersten Blick relativ hohen Summen macht die Karatsteuer für Endkunden in der Praxis keinen Unterschied. Dafür die ist prozentuale Höhe viel zu gering. Die Zielrichtung der Steuer ist und war keine signifikant höhere Besteuerung des Diamantsektors, sondern vielmehr ein gerechteres System, was Schlupflöcher schließt und eine einfachere und gleichmäßigere Besteuerung aller Diamantunternehmen ermöglicht.
Die Karatsteuer ist transparenter als das alte System, Einnahmeprognosen sind für den belgischen Fiskus leichter möglich, zudem sind damit auch alle EU Auflagen erfüllt, die keine bevorzugte Behandlung des Diamantsektors gegenüber anderen Branchen gestatten.
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