Wie erwartet entschied der Federal Reserve (Fed)
sich in ihrer letzten Sitzung dazu, die Nullzinspolitik vorläufig fort zu setzen. Gleichzeitig wurde aber angekündigt, dass als Reaktion auf die Anfang 2022 stark gestiegene Inflation in den USA im März erste Schritte unternommen würden, dieser entgegenzuwirken. Konkret bedeutet dies eine schrittweise Erhöhung der Leitzinsen. Experten gehen von mehreren Erhöhungen von jeweils 0,25% aus, bis über 1%. Die europäische Zentralbank hielt sich bisher bedeckt, traditionell wird sie diesem Schritt aber wahrscheinlich folgen, denn auch in der EU erhöhte sich die Inflation in den letzten Monaten des Jahres 2021 und den ersten Monaten in 2022 deutlich. Deutschland ist keine Ausnahme, die Verbraucherpreise steigen so stark wie schon seit Jahren nicht mehr.
Die US-Notenbank FED kündig Zinserhöhungen für 2022 an
16 Juli 21Schon alleine die Ankündigung dieses Schrittes gab dem Dollar einen Auftrieb. Infolgedessen sank der Euro nach der Veröffentlichung der Zinsenentscheidung um aktuell 2 Cent auf 1,11 US-Dollar. Ein stärkerer Dollar und höhere Zinsen sind schlechte Nachrichten für Goldanlagen. Der empfindlich gegenüber diesen Währungsschwankungen reagierende Goldpreis hielt sich zwar im Rahmen der Unsicherheit an den Technologiemärkten wacker, ein Rückgang ist aber zu erwarten.
Investitionen in Diamanten unterliegen diesen Schwankungen weniger, da sich der Preis von Diamanten über das effektive Angebot und die Nachfrage am Markt richtet. Auf Diamanten gibt es keine börsengehandelten Zertifikate, ETFs oder Optionsscheine, mit denen ohne den physischen Besitz auf zukünftige Wertentwicklungen spekuliert werden kann. Nur wer Diamanten besitzt, kann diese auch handeln.
Die amerikanischen Aktienmärkte reagierten unbeständig. Auch wenn die Zinsschritte der Federal Reserve noch einige Zeit auf sich warten lassen, die Verunsicherung der Märkte ist spürbar. Bisher gingen viele Investoren davon aus, dass Jerome Powell neben den wichtigen Zielen wie Preisstabilität und einer möglichst geringen Arbeitslosenquote auch immer das Wohlergehen der Anleger, die in Aktien investiert sind, im Blick hätte. Mit der Ankündigung wird klar, dass dieses Ziel nur nachrangig ist und sich die FED auf ihre klassischen Aufgaben besinnt.
Die weitere Entwicklung bleibt spannend, doch darf man davon ausgehen, dass ein Investment in den Aktienmarkt in 2022 nicht mehr wie in den Vorjahren satte Gewinne garantiert. Ob die jüngste Korrektur schon alles war oder wir vor einer längeren Phase der Konsolidierung stehen, ist schwer abzuschätzen. Ein guter Zeitpunkt, über Alternativen nachzudenken, die nicht negativ von steigenden Zinsen beeinflusst werden.